Institut für Konfliktmanagement

Profil

Das Institut für Konfliktmanagement an der Europa-Universität Viadrina ist dem Ziel gewidmet, interessenbasierte Methoden der Konfliktbearbeitung in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft weiter zu etablieren und neue Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen. Hierzu ist das Institut aktiv in der Forschung, Lehre, Praxis und dem Transfer auf dem Feld der Friedens- und Konfliktforschung und begleitet Konflikt-, Dialog- und Transformationsprozesse.

Ausgewählte Beispiele zur Veranschaulichung der Institutsaktivitäten in den verschiedenen Bereichen sowie an deren Schnittstellen sind das Forschungscluster Tough Choices, das Forschungs- und Transferprojekt Mediation Hub mit dem Auswärtigen Amt, die Moderation von Gesellschaftsdialogen, der regelmäßige Problem-Solving Workshop Peace Mediation & Crisis Diplomacy in Action sowie das Zertifikatsprogramm ViAPACS.

Profil-IKM

Institut für Konfliktmanagement

Dr. Christian Hochmuth
Geschäftsführer

Aktuelles

Faculty Learning Communities 2025: Austausch & Inspiration für Lehrende der Viadrina

„Einfach besser lehren“ – Faculty Learning Community an der Viadrina bringt Lehrende ins Gespräch

Mit der letzten Sitzung am 15. Juli fand die Faculty Learning Community (FLC) „Einfach besser lehren – mit minimalem Aufwand zu maximaler Wirkung“ unter der Leitung von Mario Clemens ihren Abschluss. Lehrende und Lernende unterschiedlicher Fachrichtungen und Statusgruppen – vom Professor über die wissenschaftliche Mitarbeiterin bis hin zum Studierenden – trafen sich im zweiwöchigen Rhythmus, um sich mit Erkenntnissen der Lehr- und Lernforschung zu beschäftigen und konkrete Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lehre zu diskutieren.

Im Zentrum stand dabei stets die Frage: Welche kleinen didaktischen Interventionen haben eine nachweislich große Wirkung – und wie lassen sie sich mit vertretbarem Aufwand in die eigene Lehre integrieren? Besprochen wurden Themen wie Vorwissensaktivierung, der optimale Schwierigkeitsgrad von Übungen („desirable difficulty“), motivationsförderliche Kursgestaltung sowie die Frage, wie sich die Vermittlung von Lernfähigkeiten mit der Vermittlung fachlichen Wissens verbinden lässt.

Die FLC war dabei nicht nur ein Ort wissenschaftlich fundierter Inspiration, sondern auch des kollegialen Austauschs. Besonders bereichernd war der Perspektivwechsel durch die Teilnahme eines Studierenden. Professor Fabian Bald hebt hervor, wie wertvoll es war, „aus studentischer Perspektive gespiegelt zu bekommen, wie bestimmte Lehrstrategien tatsächlich ankommen“. Diana Koppelt, ebenfalls Teilnehmerin, zieht ein positives Fazit: „Die FLC hat mir gezeigt, wie schon kleine Veränderungen – etwa beim Einstieg ins Seminar oder bei der aktiveren Einbindung der Studierenden – eine große Wirkung entfalten können. Das hat mir Mut gemacht, Neues auszuprobieren.“

Das Interesse an der FLC zeigt: Lehrende an der Viadrina suchen nach Wegen, ihre Lehre evidenzbasiert weiterzuentwickeln – ohne sich dabei zu überfordern.

Beitrag zu Dilemmata in der Deutschen Außenpolitik bei Viadrina-Premiere auf der Langen N8 der Wissenschaften in Berlin

Am 28. Juni war die Europa-Universität Viadrina erstmals Teil der Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin. Im Zuge ihres interaktiven Vortrages "Zielkonflikte und Dilemmata im Deutschen Friedensengagement", diskutierte Dr. Anne Holper mit dem Publikum unbequeme Fragen wie: Wie kann man effektiv die Zivilbevölkerung in Gaza schützen und sich zugleich zur unverbrüchlichen Solidarität Deutschlands gegenüber Israel bekennen? Müssen wir die Ukraine den absehbar immensen Preis zahlen lassen, um Russland zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen, oder können wir die enormen Kosten und Risiken schultern, die notwendig sind, damit die Ukraine mit Russland zu akzeptablen Bedingungen verhandeln kann?

Solche außenpolitischen Dilemmata sind keine theoretischen Gedankenspiele, sie prägen das tägliche Handelns von Entscheidungsträger*innen der Bundesregierung, Diplomat*innen und internationalen Akteuren, wo hart um jede annähernd erträgliche Lösung gerungen werden muss. Holper, die Politik in der Praxis forschend begleitet, machte deutlich: „Ein Dilemma wird erst lösbar, wenn man es in seiner ganzen Abgründigkeit und Unlösbarkeit anerkennt, mitsamt der Tatsache dass man um Opfer wahrscheinlich nicht herumkommen wird. Erst wenn man sich von der Erwartung losmacht, es vollständig lösen zu können, lassen sich wieder neue Optionen denken."

Beyond High-Level Diplomacy: The OSCE and Intra-Societal Dialogue in Ukraine

Unser neues Team-Mitglied und langjährige Kooperationspartnerin Dr. Tetiana Kyselova hat als KIU Fellow des IKMs in Zusammenarbeit mit Vera Axyonova im Nomos Verlag ein Paper veröffentlicht, das die Versuche der OSZE untersucht, den innerukrainischen Dialog vor und nach Februar 2022 zu fördern. Dabei wird unter anderem argumentiert, dass der Beitrag der Organisation zur Aufrechterhaltung des sozialen Zusammenhalts durch den innergesellschaftlichen Dialog und die Professionalisierung einer lokalen Gemeinschaft von Dialogpraktikern in der Ukraine unterschätzt wurde. 

Hier können Sie die Veröffentlichung einsehen.

Herzliches Willkommen, Tetiana Kyselova!

Wir freuen uns sehr, Dr. Tetiana Kyselova als Fellow am Institut für Konfliktmanagement (IKM) begrüßen zu dürfen.

Tetiana Kyselova arbeitet seit 2014 in verschiedenen Projekten – unter anderem zum Track-III-Dialog in der Ukraine – eng mit dem IKM und dem Centre for Peace Mediation (CPM) zusammen. Bereits nach der russischen Invasion war sie als Visiting Fellow am IKM aktiv.

Mit dem MSCA4Ukraine Fellowship wird die langjährige Zusammenarbeit im Bereich Peace Mediation nun intensiviert. Ihre Expertise, insbesondere zur Ukraine, „will allow us to finally bring together our many efforts into a meaningful and long-term synergy“, so Kyselova.

Darüber hinaus wird sie in dem Impact Hub Projekt ihre fundierten Kenntnisse zur Ukraine und zum Thema Impact von Friedensarbeit (Wirkungsanalysen) einbringen. Sie selbst sagt:“This will also give me a chance to dive into the professional diplomatic world and to get access to a direct transfer of my research findings into policy and practice.”

Wir freuen auf die weitere Zusammenarbeit und wünschen ihr eine inspirierende und produktive Zeit am IKM.

Auftakt Forschungsprojekt Impact Hub

Wie kann die deutsche Außenpolitik wirksamer auf Frieden hinwirken – grundsätzlich und besonders unter den Vorzeichen einer fundamental veränderten friedens- und sicherheitspolitischen Weltlage?

Mit dieser und vielen weiteren Fragen des Friedensengagements und der Stabilisierung ist der Impact Hub in die Arbeit gestartet. Zu den Bereichen Konfliktvermittlung, Demokratie- und Resilienzförderung und der Sicherheitssektorreform (SSR) arbeitet das IKM mit Konsortialpartnern des IFSH, SCRIPTS FU Berlin und dem AA zusammen. Besonders relevante Regionen wie Westbalkan, Westafrika, Ukraine und der Nahe Osten werden bis 2026 untersucht. 

 

 


Das Institut ist in verschiedenen Kern- und einem Querschnittsbereich tätig:

Konfliktsimulation-(c)-IKM

Internationale Konflikte

Forschung, Lehre und Unterstützung von Mediation, Dialog und Entscheidungsfindung in internationalen Konflikten und polarisierten Gesellschaften

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audimax-(c)-Heide-Fest-Viadrina

Hochschule und Wissenschaft

Weiterentwicklung und Etablierung von interessenorientiertem Konfliktmanagement in Hochschule und Wissenschaft

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kernbereich-justiz-(c)-Anna-Dick

Justiz

Weiterentwicklung und Etablierung von interessenorientiertem Konfliktmanagement in öffentlichen Institutionen und gesellschafts- und rechtspolitischen Kontexten

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Moderation-Gesetzgebung-(c)-Julian-Peters

Querschnittsbereich Dialog und Transformation

Unterstützung und Angebot sicherer Diskursräume für offenen Austausch über Unterschiede und ein konstruktives Aushandeln von Koexistenz

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michael-fousert-unsplash

Wirtschaft

Weiterentwicklung und Etablierung von interessenorientiertem Konfliktmanagement in Wirtschaft

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Kooperationsnetzwerk