Impact Hub 2024-2026
Forschungs- und Transferprojekt zum deutschen integrierten Friedensengagement
Grundidee und Ziel
Der Impact Hub der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg (IFSH) und der Freien Universität Berlin/SCRIPTS ist ein Wissenschaftsverbund, der das Auswärtige Amt dabei begleitet, die Wirkungsvoraussetzungen integrierter Friedensengagements zu ermitteln und zu verbessern. Das Konsortium kooperiert mit dem Auswärtigen Amt und der Robert-Bosch-Stiftung, die die Zusammenarbeit von Ende 2024 bis Ende 2026 gemeinsam mit 2,1 Mio. Euro finanzieren. Die Konsortialführung liegt in den Händen der Viadrina.
Der Impact Hub bündelt die verschiedenen Erkenntnisinteressen und wissenschaftlichen und praktischen Spezialexpertisen der Konsortialpartner im Bereich des Friedensengagements und führt die komplementären Wissenschaftsbegleitungsansätze der vorhergehenden Wissenschafts-Hubs im Auswärtigen Amt (Viadrina Mediation Hub, Sicherheitssektorreform-Hub des IFSH, Rechtsstaatsförderungs-Hub der FU Berlin) in einer Struktur zusammen.
Um die Wirkungsvoraussetzungen für das integrierte Friedensengagement Deutschlands besser zu verstehen und konkrete Verbesserungsoptionen zu entwickeln, begleitet der Hub beispielhafte relevante Engagements in vier Regionen (Westafrika, Westbalkan, Nahost, Ukraine). Ziel ist es, die politische Entscheidungsbasis für eine wirkungsorientierte Planung und Steuerung von Engagements in hochkomplexen Konfliktkontexten zu verbessern – wo möglich auch über die begleiteten Kontexte hinaus.
Der Impact Hub arbeitet prozessbegleitend, mit besonderem Fokus auf Stabilisierungs-Engagements des Auswärtigen Amts im Bereich Konfliktvermittlung, Sicherheit sowie Demokratie- und Resilienzförderung. Um die Verzahnung verschiedenartiger Hebelwirkungen zu erfassen, wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Ressorts sowie mit lokalen und multilateralen Partnern ins Auge gefasst.
Leitfragen
Beispielhafte Fragen, mit denen sich der Hub auseinandersetzt, sind:
- Was sind die Voraussetzungen dafür, dass Deutschlands Friedensengagement grundsätzlich und angesichts der massiven gegenwärtigen Verschiebungen (von Mittelreduktion bis zu geopolitischen Umbrüchen) wirksam bzw. wirksamer sein kann?
- Was blockiert, was steigert Wirkfähigkeit, was kann schädliche Wirkung hervorbringen? Wo können die Hebelwirkungen verschiedener Ansätze und Instrumente ineinandergreifen, wo müssen sie entkoppelt werden, damit sie sich nicht gegenseitig sabotieren?
- Wo bestehen echte Zielkonflikte und Dilemmata, die ein gutes Ineinandergreifen verschiedener Ansätze und Ressorts erschweren, etwa zwischen außen- und sicherheitspolitischen Interessen und humanitären Verpflichtungen im Umgang mit autokratischen Regimen oder nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen?
- Wie können die strukturellen Wirkungsbedingungen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren verbessert werden, welche Ownership-Rollenverteilung zwischen lokalen, nationalen und internationalen Akteuren erhöht die Wirkfähigkeit?
Schwerpunkte, Rollen und Beiträge des Viadrina-Teams
Das Viadrina-Team im Hub arbeitet mit wissenschaftlichen und praktischen Expertisen in den Bereichen Mediation und Dialog, Dilemma-Management und Nexus-Navigation an den Wirkungsfragen des Hubs. Es begleitet Schlüsselakteure des Auswärtigen Amts und lokaler und internationaler Organisationen dabei, in integrierten Engagements Blockaden und Dilemmata sowie nicht ausgeschöpfte Hebelwirkungen zu identifizieren und auf dieser Basis neue Handlungsoptionen zu entwickeln. Die Viadrina koordiniert die Hub-Aktivitäten zu den Kontexten Westbalkan und Ukraine und liefert Beiträge zu den Aktivitäten zu Nahost und Westafrika.
Vertretung der Konsortialführung/Koordination Ukraine: Anne Holper
Wissenschaftliches Projektmanagement: Thomas Eißler
Geschäftsführung: Christian Hochmuth
Bereichsleitung Konfliktvermittlung: Lars Kirchhoff
Spezialexpertise Diplomatie/Koordination Westbalkan: Else Keyers
Spezialexpertise Zivilgesellschaft und Dialog: Laura Gerards Iglesias
Spezialexpertise Ukraine/Zivilgesellschaft und Dialog: Tetiana Kyselova
Wissenschaftliche Unterstützung: Zoe Rentmeister und Greta Herzig
Westbalkan
Koordination: EUV/Else Keyers
Beiträge: Thomas Eißler, Greta Herzig, Anne Holper, Else Keyers, Lars Kirchhoff
Westafrika
Koordination: IFSH
Beiträge: Anne Holper, Lars Kirchhoff, Claudia Wiehler, Zoe Rentmeister
Nahost
Koordination: FU/SCRIPTS
Beitrag: Lars Kirchhoff
Ukraine
Koordination: EUV/Anne Holper
Beiträge: Thomas Eißler, Laura Gerards Iglesias, Else Keyers, Lars Kirchhoff, Tetiana Kyselova
Aktivitäten des Projekts
Inhalte werden fortlaufend ergänzt.
Berichte folgen nach Abschluss des Projekts.